Seminar «StadtKultur: Moskau»

Sommersemester 2015, dienstags, 16 bis 18 Uhr
Osteuropainstitut der Freien Universität Berlin
Garystraße 55, Seminarraum 302b, 14195 Berlin

Dr. Thomas Flierl, Dr. Susanne Strätling, Prof. Dr. Georg Witte

Mit dem sogenannten «spatial turn» der Kulturwissenschaften ist die Beobachtung von gebauten Räumen zu einer Kernaufgabe kulturwissenschaftlicher Lehre und Forschung geworden. Das gilt in besonderem Maß für den städtischen Raum als vielschichtiges Gefüge der Organisation von Lebenswelten, der Strukturierung von gesellschaftlichen Ordnungen und der Repräsentation von politischen Systemen. Moskau gehört hier zu den herausforderndsten und komplexesten Beispielen. Hier lassen sich die strategischen Prozesse der städtebaulichen und architektonischen Formung einer Metropole exemplarisch beobachten. Keine andere Stadt ist im 20. Jahrhundert so sehr durch die offizielle Architekturpolitik ihrer Regierung geprägt worden. Und an keiner anderen Stadt tritt zugleich so deutlich zu Tage, wie sich die urbane Planung einer osteuropäischen Hauptstadt zwischen der Orientierung an westeuropäischen und amerikanischen Städtebaukonzepten einerseits und der Suche nach alternativen Konzepten andererseits bewegt. Der Gegenstand der Exkursion wird sein, diese oft gewaltsame Gestaltung einer Stadt, die sich seit dem 16. Jahrhundert als «drittes Rom» versteht und die heute als eine der spannungsreichsten Metropolen Europas gilt, in ihrer Position zwischen Ost und West zu untersuchen.

[ Seminarplan – Stand: 13.4.2015 / 120Kb ]

In Verbindung mit der Lehrveranstaltung findet eine Vortrags-, Film- und Gesprächsreihe «Stadt Bild Moskau» statt. Programm.

Stadt Bild Moskau