Sanieren oder demolieren? Berlins Operalternative
Sonderheft von Theater der Zeit zur Sanierung der Staatsoper (2008)

Herausgegeben von Friedrich Dieckmann, Thomas Flierl und Harald Müller
Verlag Theater der Zeit Berlin, Juli 2008
24×31cm, 112 Seiten, ISBN 978-3-901174-71-1, 6 Euro

Seit vielen Jahren ist bekannt, dass die 1742 von Wenzeslaus von Knobelsdorff errichtete, nach dem Zweiten Weltkrieg von Richard Paulick wieder aufgebaute und zuletzt in den 1980er Jahren instand gesetzte Staatsoper Unter den Linden grundlegend saniert werden muss. Nachdem zuvor alle Berliner Versuche gescheitert waren, den offenkundigen Fehler des deutsch-deutschen Einigungsvertrages zu beheben, nämlich die Staatsoper Unter den Linden allein auf die Stadt zu übertragen, und sie stattdessen wieder dem Gesamtstaat (wie mit verschiedener Zuordnung in der Zeit von 1742 bis 1990) oder auch einer Bund-Länder-Konstruktion wie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu überantworten, hat die Bundesregierung nach langen zähen Verhandlungen im letzten Jahr nun immerhin einen Beitrag von 200 Mio. Euro für die Generalsanierung in Aussicht gestellt. Damit kommt sie ihrer im Einigungsvertrag mit Verfassungsrang eingegangenen Verpflichtung nach, „die kulturelle Substanz“ der früheren DDR zu erhalten. Während der Bund im Rahmen eines Programms zum Erhalt von Kulturbauten einmalig die Sanierungskosten übernimmt, erhöht Berlin dauerhaft den Betriebszuschuss für die Staatsoper. So weit, so gut. Doch allenthalben ist Streit.

Sanieren oder demolieren? Berlins Operalternative (2008)