Hermann Henselmann und die Begründung des «Bauens in nationalen Traditionen» Anfang der 1950er Jahre in der DDR

Vortrag im Rahmen des Hannes-Meyer-Workshops der Klassik Stiftung Weimar
Mittwoch, 25. Oktober 2016
Oberlichtsaal des Weimarer Bauhauses

Die Geschichte der stalinistischen Kritik am Bauhaus hat zwei Hauptkapitel. Das eine Kapitel umfasst die Zeit von 1929 bis zum Architektenkongress 1937 in der Sowjetunion und das andere die Verdammung des Bauhauses in der DDR nach der Moskau-Reise der deutschen Architekten im Frühjahr 1950.
In dieser Geschichte treten zwei Hauptakteure auf: Hannes Meyer und Arkadi Mordvinov. Waren sie in der ersten Phase eng verbunden und diente Meyer dabei selbst als Kronzeuge der Überwindung des Bauhauses, saß Meyer 1950/51, ohne am Diskurs teilnehmen zu können, für eine Position auf der ideologischen Anklagebank, die er in der Sowjetunion längst überwunden zu haben glaubte. Sein früherer Meister, Arkadi Mordvinov, der nunmehrige Präsident der sowjetischen Akademie für Architektur, war zu seinem Richter geworden.

Hannes Meyer. Nach dem Bauhaus. Im Streit der Deutungen