Symposium · Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie. 1918–1938 und 2008–2018

31. Januar / 1. Februar 2019 · 19 Uhr · Kunsthalle Mannheim · 68165 Mannheim, Friedrichsplatz 4

[ Website und Programm ]

Donnerstag, 31. Januar 2019
Zwischen Chaos und Ordnung: Kunst und Ökonomie in den Vereinigten Staaten von Amerika, der Sowjetunion und der Weimarer Republik 1919-1939
In Bezug auf den historischen Teil der Ausstellung (1919-1939) folgt das Symposium den visuellen Spuren in den USA, der Sowjetunion und der Weimarer Republik, welche die Inflation, die relative Stabilisierung und die Weltwirtschaftskrise zwischen den Kriegen in den Bildenden Künsten hinterlassen haben. Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte ein großes Bedürfnis nach Ordnung und Stabilität die öffentliche Meinung aller drei Länder. In den Künsten fand dieses Bedürfnis ihren Ausdruck in Formen der Sachlichkeit und in einer Orientierung an positiven Tatsachen. In der Folge der Weltwirtschaftskrise um 1929 wird in allen drei Ländern eine weitere tiefe Zäsur spürbar: Eine Orientierung weg von der technikbegeisterten, sachlichen, stromlinienförmigen Kunst, hin zu einer neuen Heimatkunst, welche die harten Kontraste des modernen Lebens weichzeichnete. Der Glaube an das System eines vom Staat nicht regulierten Kapitalismus, der sich selbst und den heilenden Kräften des Marktes überlassen werden kann, schmolz dahin.

Freitag, 1. Februar 2019
Die Rolle der Kunst und der Künstler*innen für das Bild der (neuen) Ökonomie und für den Wert der Arbeit. Kunst und Ökonomie 2008-2018
Wie reflektieren zeitgenössische Künstler die heutige Arbeitswelt und welche Rolle spielen Kunst und Künstler*innen für das Bild der (neuen) Ökonomie und für den Wert der Arbeit? Diesen Fragen geht der zeitgenössische Teil der Ausstellung (2008–2018) nach. Dabei stehen vor allem künstlerische Positionen im Zentrum, welche die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Auswirkungen der jüngsten Wirtschaftskrise nach 2008 aufgreifen. Veränderte Produktionsbedingungen, neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und politische Konflikte werden in den Werken problematisiert.

Symposium · Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie. 1918–1938 und 2008–2018


Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien · Buchpräsentation

22. Januar 2019 · 19 Uhr · ÖGFA-Österreichische Gesellschaft für Architektur · 1070 Wien, Breite Gasse 3

Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien
Herausgegeben von der ÖFGA / Ute Waditschatka
mit Beiträgen von David Baum, Bruch Dogramaci, Thomas Flierl, Gabriele Kaiser, Man Lorbek, Andreas Dass, Susanne Veit-Aschenbrenner, Ute Waditschatka
Die Publikation entstand mit Unterstützung folgender Fördergeber: RD Foundation Vienna, Bundeskanzleramt Österreich – Kunst | Kultur, Kulturabteilung der Stadt Wien MA7

Die ÖGFA_Publikation erscheint anlässlich des 50-jährigen Todestages von Wilhelm Schütte im Jahr 2018 und ist die erste Monografie über den Architekten. Wilhelm Schüttes (1900–1968) bewegter Lebenslauf führte ihn von München in das «Neue Frankfurt» und als Mitarbeiter der Gruppe Ernst May bis in die Sowjetunion, bevor er 1938 ins Exil nach Istanbul gehen konnte. Anfang 1947 zog er mit seiner Frau, der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, in das Nachkriegs-Wien und wurde österreichischer Staatsbürger. Hier konnte er aufgrund seiner politischen Zugehörigkeit zur KPÖ nur wenige öffentliche Aufträge realisieren, engagierte sich jedoch in Vereinigungen wie etwa dem CIAM-Austria, UNESCO und ÖGFA und wurde zu einer zentralen Figur in der österreichischen Architekturszene der Zweiten Republik.

Buchpräsentation und Gespräch mit:
Thomas Flierl, Berlin
Claudia Mazanek, Wien
Christian Reder, Wien
Moderation: Michael Klein, ÖGFA

Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien


bauhaus imaginista: Moving Away. The Internationalist Architect · Ausstellung und öffentliches Programm

12. September bis 30. November 2018 · Moskau, Garage Museum of Contemporary Art

bauhaus imaginista


Mit ihrem Fokus auf die internationale Verbreitung und Rezeption des Bauhauses zeichnet die Moskauer Ausstellung Moving Away. The Internationalist Architect die komplexen Beziehungen zwischen dem Bauhaus und der Sowjetunion im Kontext der zeitgenössischen internationalen Architekturbewegungen nach. Anhand von selten gezeigtem Archivmaterial aus den Nachlässen von Philipp Tolziner, Konrad Püschel, Tibor Weiner, Hannes Meyer und Lotte Stam-Beese sowie deren Arbeiten zum sozialen Wohnungsbau und zur Stadtplanung befasst sich das Projekt mit dem Verhältnis zwischen universalistischen Prinzipien, den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den Lebensbedingungen derer, die am Entwurf der zukünftigen Gesellschaft beteiligt waren. Im Rahmen der Moskauer Ausstellung wird Wendelien van Oldenborgh eine neue Auftragsarbeit über ihre Recherchen zu Leben und Werk der Architektin Lotte Stam-Beese und ihrem Erbe in den heutigen Niederlanden vorstellen.

«Moving Away: The Internationalist Architect» in Moskau wird kuratiert von Marion von Osten und Grant Watson in Zusammenarbeit mit Anastasia Mityushina vom Garage Museum of Contemporary Art sowie Tatiana Efrussi (Moskau), Thomas Flierl (Berlin), Anja Guttenberger (Berlin), Daniel Talesnik (Santiago de Chile/München) und den Künstlern Alice Creischer (Berlin) und Doreen Mende (Berlin).

Symposium/Konferenz/Tagung: 100 jahre bauhaus


100 jahre bauhaus · Symposium/Konferenz/Tagung
initiiert durch die Kooperation Berlin Dessau Weimar
Eine Veranstaltung von 100 jahre bauhaus · Geschäftsstelle Bauhaus Verbund 2019

27. September 2018 · 10-18 Uhr · Berlin, Akademie der Künste, Pariser Platz

Die Podiumsdiskussion «100 jahre bauhaus – Ein kritischer Diskurs» am 27. September 2018 in der Akademie der Künste Berlin am Pariser Platz wirft einen kritischen Blick auf das Bauhaus.
Die Veranstaltung wirft einen kritischen Blick auf das Bauhaus und seine Vorstellungen künstlerischer und gesellschaftlicher Erneuerung und fragt nach deren Aktualität und Relevanz in der Gegenwart. Sie setzt sich mit den Chancen und Ansprüchen des Bauhaus-Jubiläums auseinander, Impulse zu geben, Identität zu stiften und die Marke Bauhaus zu erneuern. Und sie thematisiert dessen Zielsetzung, eine nachhaltige Entwicklung anzustoßen, die sich in den neuen Bauhaus-Museen manifestieren soll.

In drei Themenpanels diskutieren die Direktor*innen der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar, Annemarie Jaeggi, Claudia Perren, Wolfgang Holler, die Kurator*innen und Leiter*innen großer Ausstellungs- und Forschungsprojekte im Rahmen von 100 jahre bauhaus und viele andere mehr: Philipp Oswalt, Anh-Linh Ngo, Daniel Tyradellis, Markus Bader, Thomas Flierl, Alice Rawsthorne, Marion von Osten, Nina Wiedemeyer, Klaus Siebenhaar, Mpho Matsipa u.a.

I. Das Bauhaus – Ressource und historischer Gegenstand // 10:00-12:00Uhr
II. Das Bauhaus-Jubiläum als Impulsgeber, Identitätsstifter und Motor der Markenerneuerung // 13:30-15:30 Uhr
III. Das Bauhaus-Jubiläum als Schrittmacher einer nachhaltigen Entwicklung // 16:00-18:00 Uhr
Moderation: Jörg Häntzschel (SZ), Kolja Reichert (FAS).

Symposium/Konferenz/Tagung: 100 jahre bauhaus


Seminar «StadtKultur: Moskau»

Sommersemester 2015, dienstags, 16 bis 18 Uhr
Osteuropainstitut der Freien Universität Berlin
Garystraße 55, Seminarraum 302b, 14195 Berlin

Dr. Thomas Flierl, Dr. Susanne Strätling, Prof. Dr. Georg Witte

Mit dem sogenannten «spatial turn» der Kulturwissenschaften ist die Beobachtung von gebauten Räumen zu einer Kernaufgabe kulturwissenschaftlicher Lehre und Forschung geworden. Das gilt in besonderem Maß für den städtischen Raum als vielschichtiges Gefüge der Organisation von Lebenswelten, der Strukturierung von gesellschaftlichen Ordnungen und der Repräsentation von politischen Systemen. Moskau gehört hier zu den herausforderndsten und komplexesten Beispielen. Hier lassen sich die strategischen Prozesse der städtebaulichen und architektonischen Formung einer Metropole exemplarisch beobachten. Keine andere Stadt ist im 20. Jahrhundert so sehr durch die offizielle Architekturpolitik ihrer Regierung geprägt worden. Und an keiner anderen Stadt tritt zugleich so deutlich zu Tage, wie sich die urbane Planung einer osteuropäischen Hauptstadt zwischen der Orientierung an westeuropäischen und amerikanischen Städtebaukonzepten einerseits und der Suche nach alternativen Konzepten andererseits bewegt. Der Gegenstand der Exkursion wird sein, diese oft gewaltsame Gestaltung einer Stadt, die sich seit dem 16. Jahrhundert als «drittes Rom» versteht und die heute als eine der spannungsreichsten Metropolen Europas gilt, in ihrer Position zwischen Ost und West zu untersuchen.

[ Seminarplan – Stand: 13.4.2015 / 120Kb ]

In Verbindung mit der Lehrveranstaltung findet eine Vortrags-, Film- und Gesprächsreihe «Stadt Bild Moskau» statt. Programm.

Stadt Bild Moskau


«Socgorod i Novyj Byt»
Projekte und Debatten über Stadt und Lebensweise
in der Sowjetunion um 1930


Sommersemester 2013, mittwochs, 16 bis 18 Uhr
Osteuropainstitut der Freien Universität Berlin
Garystraße 55, Seminarraum 301, 14195 Berlin

Mit der 1925 beschlossenen und während des 1. Fünfjahrplans 1929-1933 in Angriff genommenen umfassenden Industrialisierung Sowjetrusslands gewannen die Debatten über die zukünftige territoriale Verteilung der Industrie, über das Verhältnis von Stadt und Land sowie über die «sozialistische Stadt» als Basis der «neuen Lebensweise» unmittelbar praktische und politische Relevanz.
Im Seminar werden die städtebaulichen, sozial-kulturellen und gesellschaftspolitischen Aspekte verschiedener (konzipierter und realisierter) Projekte der «Socgorod“» und ihrer Bauprogramme (u.a. Kommunehäuser, Klubs, Kulturhäuser, Küchen-Fabriken usw.) anhand einschlägiger Texte und Planungen diskutiert. Im Mittelpunkt stehen Texte zur Debatte zwischen Urbanisten und Desurbanisten sowie zur «vollständigen Vergesellschaftung der Lebensweise» (Leonid M. Sabsovič) und zur räumlich-funktionellen Organisation der «Socgorod» (Nikolaj A. Miljutin). Anhand des Wirkens des deutschen Architekten und Stadtplaners Ernst May in der Sowjetunion (1930-1933) und seines Scheiterns lässt sich sowohl die starke Öffnung zur internationalen Bewegung des Neuen Bauens (1929-1932), als auch die stalinistische Wende in Architektur und Städtebau ab 1932/33 hin zum Historismus verfolgen.

Das zum Seminar parallel veranstaltete und gemeinsam mit Dr. Susanne Strätling (OEI/AVL FU Berlin) organisierte Programm
kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Lehrveranstaltungen