In eigener Sache


Das dritte und vierte Quartal 2020 war u.a. beansprucht mit der Welterbe-Initiative (Hermann-Henselmann-Stiftung / siehe hier. Meine neuen Aktivitäten in 2021 betreffen u.a. eine Publikation zu CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne).

Thomas Flierl

Welterbe-Initiative


Die Schweizer Avantgarde und das Bauhaus. Rezeption, Wechselwirkungen, Transferprozesse · Buchpräsentation

16. Dezember 2019 · 19 Uhr · Buchhandlung Sphères · 8005 Zürich, Hardturmstrasse 66

Roundtable der Herausgeber*innen mit Thomas Flierl

Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien
Herausgegeben von Gegroy Grämiger, Ita Heinze-Greenberg und Lothar Schmitt

War die Schweizer Moderne der 1920er und 1930er Jahre tatsächlich das moderate, ausgleichende Verbindungsglied zwischen traditionellen und progressiven Standpunkten? Im zeitgenössischen Diskurs definierte sie selbst ihre Haltung oft durch Abgrenzung gegen eine radikale Avantgarde, die vor allem am Bauhaus im politisch zerrissenen Nachbarland verortet wurde. Die Rezeption der deutschen Reformkunstschule spaltete die Zunft der Kritiker und führte zu einer eigenen Schweizer Bauhaus-Kontroverse. Allerdings wird dabei oft übersehen, dass es an der Weimarer und Dessauer Institution bisweilen gerade die Schweizer Kollegen waren, die den fortschrittlichen Ton angaben. Die scharfe Konfrontation löst sich bei näherer Betrachtung schnell in den mannigfachen Verästelungen transnationaler und interkultureller Netzwerke auf.Die in diesem Band versammelten Beiträge diskutieren die jeweiligen Positionen der bilateralen Wahrnehmung sowie ihre interdisziplinären Verflechtungen. Dabei werden so gut wie alle Bereiche der Gestaltung behandelt: Architektur, Malerei und Bildhauerei, Kunstgewerbe, Produktdesign, darstellende Kunst, Grafik und Typografie. Innerhalb der einzelnen Kategorien eröffnen sich jeweils unterschiedliche Perspektiven auf formale und technische, pädagogische und künstlerische Aspekte.

Die Schweizer Avantgarde und das Bauhaus. Rezeption, Wechselwirkungen, Transferprozesse


bauhaus_salon #2: Fred Forbat. Erinnerungen eines Architekten aus vier Ländern · Buchpräsentation und Vortrag

15. April 2019 · 18.30 Uhr · temporary bauhaus-archiv · Knesebeckstraße 1-2, Berlin-Charlottenburg

Eine Veranstaltung des Bauhaus-Archiv | Museum für Gestaltung

Fred Forbat (1897-1972), der in den 1920er-Jahren im Büro von Walter Gropius arbeitete, gehört zu den bedeutendsten, international tätigen Architekten und Stadtplanern des 20. Jahrhunderts. Er gibt mit seinem Buch tiefgehende Einblicke in die Entwicklungen der Architektur jener Zeit. Zugleich treten die gesellschaftlichen und kulturhistorischen Aspekte, die mit solchen Lebenserinnerungen eines mehrfach in die Emigration gezwungenen, jüdischen Architekten verbunden sind, zutage.

Forbats Erinnerungen erscheinen im April 2019 als fünfter Band in der Reihe ‹Bauhäusler. Dokumente aus dem Bauhaus-Archiv›. Dr. Sibylle Hoiman, die die Publikation betreut hat, stellt das Buch vor.

Dr. Thomas Flierl erläutert in seinem Vortrag das 6. Kapitel aus Forbats Erinnerungen, das dessen Zeit in der Sowjetunion (1932/33) behandelt.

Fred Forbat. Erinnerungen eines Architekten aus vier Ländern


Hannes Meyer und das Bauhaus. Im Streit der Deutungen

Herausgegeben von Thomas Flierl und Philipp Oswalt
Publikation bei Spector Books Leipzig
Erscheinungtermin: Januar 2019

An Hannes Meyer, Walter Gropius’ Nachfolger als Bauhaus-Direktor (1928–1930), schieden sich die Geister. Dieses Buch räumt mit groben Fehldarstellungen auf, die sich durch die Bauhaus-Geschichtsschreibung ziehen, und liefert viele unbekannte Fakten über die politische Biografie des Architekten und Sozialisten. An Person und Werk Hannes Meyers kristallisiert sich eine Grundsatzdebatte über die schwierige, nach wie vor drängende Frage, wie Architektur einen Beitrag zu einem besseren gemeinsamen Leben leisten kann. — Der erste Teil dieses Buches dokumentiert mit Reprints historischer Publikationen aus drei Jahrzehnten Hannes Meyers Bauhaus-Konzeption. Im zweiten Teil ­werden die Weiterentwicklung von Meyers Ideen und die Debatte über diese in den verschiedenen Teilen Europas und Amerikas seit den späten 1920er Jahren analysiert. So wird die wichtige Traditionslinie einer architec­ture engagée nachgezeichnet, die von der US-amerikanischen Linken über die italienischen Rationalisten und die HfG Ulm und parallel von der sowjetischen Avantgarde über die tschechoslowakische Nachkriegs­moderne bis zur HAB Weimar und zur Bauhaus-Stiftung in Dessau reicht.

Die Herausgeber danken der Hermann-Henselmann-Stiftung, Pro Helvetia, der ­Bauhaus-Universität Weimar sowie der Universität Kassel herzlich für die großzügige Förderung der Publikation.
 
 

Hannes Meyer und das Bauhaus.  Im Streit der Deutungen


Bruno Taut – Visionär und Weltbürger · Buchvorstellung und Vortrag

21. März 2019 · 19.30 Uhr · Bücherbogen am Savignyplatz · Berlin-Charlottenburg

Eine Veranstaltung des Deutschen Werkbundes Berlin
in Kooperation mit dem Bücherbogen am Savignyplatz

Bisher wissen wir sehr wenig über die Moskau-Besuche Bruno Tauts. Mindestens acht Mal war er dort gewesen: 1919, 1926, 1929, 1930, 1931, 1932/33, 1933, 1936. Die letzten beiden Male auf dem Weg nach Japan und von dort in die Türkei. Während seine Zeit als Spezialist in der Sowjetunion 1932/33 seit der Herausgabe seiner «Moskauer Briefe» durch Barbara Kreis (2006) relativ gut dokumentiert ist, geht der Vortrag an den Anfang dieser Beziehung zurück und umreisst ein Forschungsfeld. Was interessierte Taut an der Sowjetunion, wer waren dort seine Partner, in welchen Konstellationen bewegte er sich dort?

Begrüßung
Ruthild Spangenberg Bücherbogen
Tim Heide Werkbund Berlin


Vortrag
Bruno Taut und Moskau. Ein Forschungsfeld
Thomas Flierl
Bauhistoriker und Publizist

Bruno Taut – Visionär und Weltbürger
Das Buch ist erschienen im Klaus Wagenbach Verlag


Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien · Buchpräsentation

22. Januar 2019 · 19 Uhr · ÖGFA-Österreichische Gesellschaft für Architektur · 1070 Wien, Breite Gasse 3

Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien
Herausgegeben von der ÖFGA / Ute Waditschatka
mit Beiträgen von David Baum, Bruch Dogramaci, Thomas Flierl, Gabriele Kaiser, Man Lorbek, Andreas Dass, Susanne Veit-Aschenbrenner, Ute Waditschatka
Die Publikation entstand mit Unterstützung folgender Fördergeber: RD Foundation Vienna, Bundeskanzleramt Österreich – Kunst | Kultur, Kulturabteilung der Stadt Wien MA7

Die ÖGFA_Publikation erscheint anlässlich des 50-jährigen Todestages von Wilhelm Schütte im Jahr 2018 und ist die erste Monografie über den Architekten. Wilhelm Schüttes (1900–1968) bewegter Lebenslauf führte ihn von München in das «Neue Frankfurt» und als Mitarbeiter der Gruppe Ernst May bis in die Sowjetunion, bevor er 1938 ins Exil nach Istanbul gehen konnte. Anfang 1947 zog er mit seiner Frau, der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, in das Nachkriegs-Wien und wurde österreichischer Staatsbürger. Hier konnte er aufgrund seiner politischen Zugehörigkeit zur KPÖ nur wenige öffentliche Aufträge realisieren, engagierte sich jedoch in Vereinigungen wie etwa dem CIAM-Austria, UNESCO und ÖGFA und wurde zu einer zentralen Figur in der österreichischen Architekturszene der Zweiten Republik.

Buchpräsentation und Gespräch mit:
Thomas Flierl, Berlin
Claudia Mazanek, Wien
Christian Reder, Wien
Moderation: Michael Klein, ÖGFA

Wilhelm Schütte Architekt. Frankfurt – Moskau – Istanbul – Wien


100 Jahre Groß-Berlin – Verkehrsfrage und Stadtentwicklung (2) – Ankündigung

Herausgegeben von Harald Bodenschatz und Cordelia Polinna / Vorwort Thomas Flierl
Publikation im Lukas-Verlag – Edition Gegenstand und Raum
Erscheinungtermin: Oktober 2017

Vor fast hundert Jahren, mitten in der Krise nach dem Ersten Weltkrieg, am 1. Oktober 1920, wurde die Einheitsgemeinde (Groß-)Berlin geschaffen. Sie sollte die bisherige kommunale Zersplitterung und Konkurrenz überwinden. Die Stadtfläche wuchs dabei um das Dreizehnfache, die Bevölkerungszahl verdoppelte sich von 1,9 auf knapp 3,9 Millionen; Berlin wurde zur drittgrößten Stadt der Welt.
Groß-Berlin war ein Produkt des neuen Schnellbahnverkehrs, Groß-Berlin war aber auch Produzent der autogerechten Stadt. Und Zentrum der Luft- und Schifffahrt. Groß-Berlin hat widersprüchliche Verkehrsgeschichte geschrieben. Nach der Wiedervereinigung wurden wieder Jahrhundertverkehrsprojekte realisiert: ein neues Eisenbahnsystem mit neuen Hauptbahnhöfen und eine Flughafenrochade mit einer Dauerbaustelle, die noch lange die Gemüter bewegen wird. Zugleich wird der innerstädtische Autobahn(halb)ring A 100 weiter ausgebaut.

siehe HHS

Cover (HHS) 100 Jahre Groß-Berlin - Verkehrsfrage und Stadtentwicklung (2)


100 Jahre Groß-Berlin – Wohnungsfrage und Stadtentwicklung (1)

Herausgegeben von Harald Bodenschatz und Klaus Brake / Vorwort Thomas Flierl
Neuerscheinung: Publikation im Lukas-Verlag – Nr. 1 der neuen Buchreihe

Vor fast hundert Jahren, mitten in der Krise nach dem Ersten Weltkrieg, am 1. Oktober 1920, wurde die Einheitsgemeinde (Groß-)Berlin geschaffen. Sie sollte die bisherige kommunale Zersplitterung und Konkurrenz überwinden. Die Stadtfläche wuchs dabei um das Dreizehnfache, die Bevölkerungszahl verdoppelte sich von 1,9 auf knapp 3,9 Millionen; Berlin wurde zur drittgrößten Stadt der Welt.
Unser Bild der Metropole ist seither ausschließlich jenes von Groß-Berlin. Das (Groß-)Berlin-Gesetz von 1920 schuf die Rahmenbedingungen auch für eine neue Wohnungspolitik.
Vor dem Hintergrund wachsender Bevölkerungszahlen und steigender Mieten stellt sich heute erneut die Frage nach einer neuen Wohnungspolitik in Berlin und darüber hinaus für die gesamte Hauptstadtregion.

siehe HHS

Banner (HHS) 100 Jahre Groß-Berlin - Wohnungsfrage und Stadtentwicklung (1)


Pavillonbauten im nachkriegsmodernen Städtebau
Studie zur Vorbereitung der Errichtung von Pavillons in der westlichen Karl-Marx-Allee

Herausgegeben von Thomas Flierl
WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, Berlin 2016

Buchpremiere «Neue Pavillons für die westliche Karl-Marx-Allee»
Montag, 24. April 2017
, 13-15 Uhr in der BAR BABETTE, Karl-Marx-Allee 36, 10178 Berlin

[ Einladungskarte | PDF ]

Die geplante Errichtung von Pavillons in der Karl-Marx-Allee zwischen der Berolinastraße und dem Alexanderplatz erfordert eine bauhistorische und architekturtypologische Voruntersuchung. Sowohl für die städtebauliche und denkmalrechtliche Begründung der Fortführung der bestehenden Pavillonbauten als auch für den Entwurfsprozess selbst braucht es eine Vergewisserung, worum es sich bei den Pavillonbauten von Josef Kaiser eigentlich handelt und wie darauf heute angemessen zu reagieren ist.
Bauhistorisch gesehen sind Pavillonbauten im Städtebau eine internationale Erscheinung der Nachkriegsmoderne. Als Prototyp des modernen innerstädtischen Bauens kann zweifellos die im Oktober 1953 fertiggestellte Lijnbaan im kriegszerstörten Rotterdam gelten, deren Rezeption sowohl in der Bundesrepublik Deutschland wie in der Deutschen Demokratischen Republik nachgewiesen werden kann. In Rotterdam wurden beispielgebend Wohnscheiben mit einer Pavillonstruktur kombiniert und zu einem neuen städtebaulichen Motiv in der wiederaufgebauten Stadt entwickelt, der autoverkehrsfreien Fußgängerzone.

Die Anwendung dieser Typologie lässt sich in der Bundesrepublik in vielen Städten beobachten, hier vor allem als Anordnung von Ladenzeilen vor einer quer zu Straße stehenden Kammbebauung. Darüberhinaus hat der Bautyp des Pavillons in der Bundesrepublik eine enorme Bedeutung bei der architektonischen Formulierung einer zurückhaltenden öffentlichen Repräsentation gewonnen.
In der DDR bot der Pavillon als Sonderbau für gesellschaftliche Einrichtungen die Möglichkeit, in Verbindung mit dem typisierten Wohnungsbau einen differenzierten Städtebau zu entwickeln. Im Zuge der Neugestaltung der Stadtzentren in der DDR seit Mitte der 1960er Jahre hat die Kombination von Flach- und Hochbauten, von solitärem Pavillon und Wohnscheibe eine systematische und vielgestaltige städtebauliche Ausprägung gefunden. Erst später, im Zuge des «Wohnungsbauprogramms» der 1970er und 1980er Jahre wurden auch die «Nachfolgeeinrichtungen» des Wohnungsbaus stark typisiert und schränkten die gestalterischen Möglichkeiten für die vor allem außerhalb der Kernstädte errichteten Großsiedlungen stark ein.
Neben der städtebaulichen Untersuchung soll die Studie die architektonische Charakteristik der Pavillonbauten in der «neuen» Karl-Marx-Allee und die Spezifik der architektonischen Haltung von Josef Kaiser bestimmen. Hierzu ist insbesondere die Planungs- und Rezeptionsgeschichte der Pavillonbauten in der Karl-Marx-Allee nachzuzeichnen. Neben der Analyse der Funktionen der Pavillons im Rahmen des seinerzeitigen Verständnisses des öffentlichen Stadtraums soll auch auf die Konstruktion und die Materialität der Bauten eingegangen werden.

Die in der Studie ermittelten Befunde ermöglichen es den Architekten, für die neu zu errichtenden Pavillonbauten eine heutigen Anforderungen gemäße Serie zu entwickeln, die sich als eigene Gestaltfamilie behauptet und zugleich auf den Bestand respektvoll Bezug nimmt. Nahmen die Pavillons in der «neuen» Karl-Marx-Allee die strikte Unterordnung der Individuen in der Gemeinschaft des ‹Wohnpalastes› in der «alten» Karl-Marx-Allee zurück, indem Individuen und Gemeinschaft zwischen seriellem Wohnungsbau und Orten des kollektiven Genusses neu ausbalanciert wurden, so könnte die Entwurfshaltung heute – mehr als 50 Jahre später – an postmaterialistische Motiven anknüpfen, die den öffentlichen Raum von allgegenwärtiger konsumistischer Überfrachtung entlasten und einem neuem Verständnis urbaner Lebensweisen Ausdruck geben.

Pavillonbauten im nachkriegsmodernen Städtebau

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Karl-Marx-Allee und Interbau 1957
Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution der Moderne in Berlin
Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Band 47 – Berlin 2017

Herausgegeben von Jörg Haspel und Thomas Flierl
Landesdenkmalamt Berlin | Hermann-Henselmann-Stiftung (erscheint im Januar 2017)

Buchpremiere: Freitag, 31. März 2017, 13.30 Uhr in der Akademie der Künste Berlin, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin

Im Städtebau spiegelt sich die Geschichte eines Gemeinwesens zumeist in einem Nebeneinander von unterschiedlichen Quartieren, die vom Geist ihrer jeweiligen Epoche geprägt sind. Dass es innerhalb einer Stadt Ensembles aus ein- und derselben Zeit gibt, die als Bau und Gegenbau zu verstehen sind, ist ein Markenzeichen von Berlin, der ehemals geteilten deutschen Hauptstadt. In besonderer Weise stehen für dieses »doppelte Berlin« zwei denkmalgeschützte Ensembles: der in den 1950er Jahren errichtete Straßenzug der Karl-Marx-Allee im Ostteil der Stadt und das zur Internationalen Bauausstellung 1957 entstandene Hansaviertel im Westen.

Aus dem Inhalt:
[ KMA_Interbau / Seiten 1-5 | PDF ]
[ KMA_Interbau / Seiten 13-21 | PDF ]

Buchcover: KMA und Interbau